Mittlerweile bin ich in Kumasi angekommen und die Arbeit im Krankenhaus hat bereits begonnen.
Ich konnte glücklicherweise im clinical students hostel (Studentenwohnheim) auf dem Klinikgelände untergebracht werden. Hier bewohne ich zwei Zimmer zusammen mit Kathina aus Tübingen. Es sind noch einige andere Deutsche hier: aus Hamburg, Ulm, München, Aachen.
Am Montag begannen meine ersten acht Wochen, die ich in der Traumatology verbringe. Dort bin ich einem Team zugeteilt, das aus einem Oberarzt, einem Assistenzarzt und drei "houseofficern" besteht. Houseofficer sind Ärzte, die vor Beginn ihrer Facharztausbildung zwei Jahre durch verschiedene Fächer rotieren müssen - unter anderem auch sechs Monate Chirurgie.
Montags hat mein Team OP-Tag und so assistierte ich auch direkt am Montag bei einer Oberschenkelfraktur, die mit einer Platte (da der Nagel zu teuer ist...) versorgt wurde.
Gestern war Stationstag. Wir machten Visite und ich sah sehr viele offene Frakturen und entzündete Wunden.
Im OP läuft es vergleichbar mit Deutschland ab. Jedoch sehen die Stationen ganz anders aus. Überall liegen Patienten rum, z.T. auf dem Boden, viele sind nicht versorgt und alles ist sehr chaotisch.
Heute haben wir frei, da Ramadan-Ende gefeiert wird und sich wohl alle Ghanaer mit den 20% Muslimen solidarisieren...